JEANE FLIESER (1912 – 2007) 
          Die Künstlerin Jeane (Lieselotte) Flieser wurde am 7. Juni 1912 in Kiel geboren und 
        verstarb am 12. Februar 2007 in Berlin. 
            Sie kam als Tochter des österreichischen Schauspielers Hans Flieser und seiner 
        Ehefrau Lydia, geb. Scheel, während eines Aufenthalts in Kiel zur Welt. 1918 wurde  
        die
        Familie in Berlin ansässig und 1936 begann Jeane Flieser ihr Studium an der
 
        Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Während der Jahre 1936 bis 1945 erlitt sie in 
        Berlin die Härten antijüdischer Verfolgung des nationalsozialistischen Regimes, da ihr 
        Vater jüdischer Abstammung war. Sie unterlag damit einem Studien- und Heiratsverbot.
        Ihre Versuche, als Trickfilmzeichnerin oder Dekorationsmalerin zu arbeiten, wurden von
        der Reichskulturkammer unterbunden. Jeane Flieser ist in dieser Zeit als Fabrikarbei-
        terin zwangsverpflichtet worden. 
            Nach dem Zweiten Weltkrieg empfing Jeane Flieser ihre entscheidenden künstleri-
        schen Impulse während ihres Studiums der Malerei von 1947 bis 1953 an der Berliner 
        Hochschule für Bildende Künste als Meisterschülerin von Karl Schmidt-Rottluff, dem sie 
        zeitlebens persönlich verbunden blieb.
            Nach ihrer Ausbildung lebte die Künstlerin freischaffend in Berlin. Während der 
        Sommermonate weilte Jeane Flieser bis 1979 regelmäßig in Kitzeberg an der Kieler 
        Förde. Dort hatte sie ein Grundstück mit einem kleinen, heute nicht mehr vorhandenen, 
        Häuschen geerbt.
            Fliesers Werk umfasst am Expressionismus orientierte, von zersplitterten, aufgebro-
        chenen Strukturen und stark konturierten Formen dominierte Ölgemälde und Grafiken.
        Ihre zentralen Themen sind, geprägt durch die eigene Biografie, Zerstörung, Verlust, 
        Trauer und verschiedene Facetten der Erinnerung.