Monika-Maria Dotzer. AUS DEM RAHMEN
Das Künstlermuseum Heikendorf-Kieler Förde würdigt mit dieser Präsentation das Schaffen der in Kronshagen lebenden Künstlerin
Monika-Maria Dotzer. Sie wurde in Stolp/Pommern geboren und feiert in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag.
Monika-Maria Dotzer begann ab 1973 mit ihrer künstlerischen Ausbildung auf breiter Basis: an der Kieler Muthesius-Kunsthochschule (Prof. Skodlerrak) wurde sie Gasthörerin, nahm Privatunterricht (u.a. bei dem
Kieler Maler Werner Rieger), beteiligte sich fünfmal an der Sommer-akademie in Salzburg (Jim Dine, Prof. Janez Lenassi, Geoffrey
Hendricks), besuchte die Bundesakademie in Wolfenbüttel (Prof. Thiele)
und Kurse bei Pentiment (FHS) in Hamburg (u.a. bei Prof. Eun Ro). 1989
fühlte sie sich gefestigt genug, um freischaffend tätig zu sein. Entstanden
ist ein bemerkenswert abwechslungsreiches und qualitätvolles Werk.
Neben großformatigen Landschafts-, Blumen- und Figurenbildern, gern auch Selbstbildnissen, malt die Künstlerin dynamisch mit Ölfarben abstrahierte Bewegungsmuster. Einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer künstlerischen Tätigkeit widmete sie dem Thema „Apfel“, das nicht nur in der Malerei, sondern auch in der Druckgrafik seinen Niederschlag fand. Farblich fein abgestufte Aquarelle zeigen Blumen- und Küchenstillleben, aber auch schnell hingesetzte Landschaftsstudien und Reiseskizzen. Weitere Studien in Tusche und Bleistift machen die Aneignung der Welt durch die Künstlerin deutlich.
Gerne arbeitet Monika-Maria Dotzer experimentell. So entstehen aus gebogenem Draht große und kleine, tanzende Figuren und dreidimen-
sionale Köpfe. Das Biegen von Draht in unterschiedlichen Stärken ist für
sie wie „Zeichnen mit Draht“. Aus Farbhautfragmenten, die die Künstlerin
auch als „Palettendreck“ bezeichnet, entstehen kleine Geschichten wie
beispielsweise „das Wunder“, „der Angler“, „der kleine grüne Steinbeißer“
oder „Zwei Damen“ auf kleineren Formaten und auf großem Grund. „Ich bin
glücklich, wenn diese Gestaltungen humoristische Anklänge haben“, freut
sie sich. In der Ausstellung finden die Besucher*innen Mäuse und Köpfe aus Filz.. Das Formen aus ungesponnener Wolle ist ein skulpturaler Prozess und hat für Monika-Maria Dotzer fast meditativen Charakter im Gegensatz zum Umgang mit Granit, Marmor oder Holz, was für sie richtig körperliche Anstrengung bedeutet.
Auch Kunstbücher wie „Noli me tangere“, „Seh-Reise“ und „Drahtig“ werden in der Ausstellung zu sehen sein. „Meinen Arbeiten möchte ich mit Phantasie, Spontaneität und Eigensinn zeitgemäßen Ausdruck geben. Dabei ist für mich das Intuitive wichtiger als Wirklich- oder Unwirklichkeit", so die Künstlerin.
Monika-Maria Dotzer ist Mitglied in der GEDOK Schleswig-Holstein, dem Verein Multiple-Art, im Kunstraum B und dem Pommerischen Künstlerbund (PKB). Seit 1992 sind ihre Kunstwerke in vielen Gruppen- (Salzburg, Norddeutschland, Polen) und Einzelausstellungen (Norddeutschland, Stolp/Pommern) präsentiert worden.
Das Künstlermuseum freut sich mit dieser Präsentation, die auch die jüngste Malerei einschließt, einen umfangreichen Einblick in ihr Schaffen geben zu können und gratuliert herzlich zum Geburtstag.